Ring of Stories:

Unter dem Titel „Ring of Stories“ führten wir vom dem 1. Juli 2018 bis zum 30.06.2022 (Projektende) ein Projekt durch, in dem Reden, Lesen, Schreiben im übertragenen Sinne wieder groß geschrieben wird, gleichzeitig wollten wir mit diesem Projekt junge und ältere Menschen zusammenführen und ihr Interesse am bürgerschaftlichen Engagement wecken. Drei Bereiche sollten in unserem Projekt „Ring of Stories“ zusammenkommen und miteinander vernetzt arbeiten: das Erzählcafé, die Bücherstube und die Kiezstories

Das Erzählcafé: Interessierte, vornehmlich ältere Bürger/innen (Besucher), sollten sich in unseren Räumen in angenehmer Atmosphäre, bei Kaffee und Kuchen über Erlebnisse, Erfahrungen und Themen aus ihrem Leben unterhalten – Reden – können. Selbstverständlich war jede Altersgruppe willkommen. Persönliche Lebenserinnerungen und Erfahrungen regten zum Austausch mit anderen an. Der Prozess des Erinnerns wird gefördert, gegenseitige Toleranz geübt, die eigene Sichtweise wird überprüft, das persönliche Selbstwertgefühl gesteigert, neue Kontakte können geknüpft werden. Dazu werden wir mit dem Projekt regelmäßig Veranstaltungen organisieren. So fand an jedem letzten Dienstag im Monat ein „Erzählcafé“ statt. Diese Veranstaltungen wurden so organisiert, dass themenorientierte Gesprächsanlässe geschaffen werden, die einerseits den biografischen Hintergrund der Besucher treffen, andererseits auch einen jahreszeitlichen oder kulturgeschichtlichen Schwerpunkt haben können. Geführt werden die Veranstaltungen in der Anfangsphase durch eine Projektbetreuerin als Moderatorin.

Bücherstube: In diesem Projekt konnten die Besucher neue Menschen kennenlernen, sich austauschen aber auch Lesen, was ihr Herz begehrt. Denn es gibt eine große Anzahl von lesebegeisterten älteren und jüngeren Bürgern, die finanziell nicht in der Lage sind, sich den entsprechenden Lesestoff zu beschaffen. Diese Bücherstube ist auch nach dem Projektende für alle offen.

Dazu werden wir im Projekt durch den Aufbau kleiner Lesezirkel in unserer Bücherstube mithelfen, weitere solche Möglichkeiten zu erschließen. Die Bücherstube und die dazugehörende BücherBörse sowie die Lesezirkel mit Leben zu erfüllen war somit ein weiteres Einsatzgebiet der TN. Die BücherBörse, die wochentäglich geöffnet ist, fungiert wie eine Bibliothek mit dem Unterschied, dass die TN Bücher aus privaten Haushalten sammeln und katalogisieren und die Besucher diese Bücher kostenfrei mitnehmen können. Auch dazu bedarf es viele TN-Hände um die Aufgaben umzusetzen. Und auch den TN werden sich im täglichen Umgang mit Lesern und der Literatur neue Erfahrungswelten öffnen.

Kiezstories: Wir wollten unsere Besucher begeistern, das Erlebte aus ihrem reichen Erfahrungsschatz mit Unterstützung der Betreuer und Teilnehmer auch niederzuschreiben, um es so für die Nachwelt zu erhalten. Wie funktioniert eine Ofenheizung, wie lebte es sich ohne Handy/PC oder wie wäscht man ohne Waschmaschine … könnten z.B. live erlebte Themen sein, die unsere Kinder und Jugendlichen interessieren. Die Kiezstories haben zum Ziel, das Wissen und die Erfahrung der älteren Generation für die jüngere nutzbar zu machen. Im Ergebnis der drei Jahre Projektarbeit entstanden zwei neue Bücher zur Heimatgeschichte von Treptow-Köpenick „Aus unserem Kiez“ Band 1 und Band 2.

Die Entwicklung von Angeboten zur Steigerung der Attraktivität des Bezirks Treptow‐Köpenick als Bezirk mit hoher Lebensqualität für alle Einwohner/innen, die Umsetzung der bezirklichen Agenda 21 und daneben die Integration von Erwerbslosen und Langzeitarbeitslosen sind Aufgaben, denen sich auch die Kunstfabrik mit diesem Projekt stellt. Mit diesem Projekt wollen wir ein Angebot machen, das der Entwicklung einer immer älter werdenden Gesellschaft Rechnung trägt.

Die Umsetzung des Projektes erfolgte durch die soziale und berufliche Integration Erwerbsloser (TN) durch Qualifizierungsmaßnahmen während ihrer Projektlaufzeit.

Die Ausübung der Tätigkeiten der TN im Projekt, die eine Arbeitsmotivation fördert, eine Tagesstruktur verleiht und in sinnhaftes und sinnstiftendes Handeln mündet, stand für uns im Vordergrund. Dazu gehörte die Vermittlung von beruflich nutzbaren Fertigkeiten und Kenntnissen. Auch kleine Erfolgserlebnisse und das gemeinsame Arbeiten in diesem Projekt waren wichtig.

Das Ziel des Projektes war ein Kompetenzzuwachs der TN, eine Vermittlung in ein Ehrenamt wird anschließend angestrebt. Insgesamt soll für jeden TN eine Annäherung an den Arbeitsmarkt sowie der Erwerb eines Abschlusszertifikats als Nachweis über den Kompetenzzuwachs und als wichtige Referenz für weitere Bewerbungen erreicht werden. Mehrere TN sind heute sozialversichrungspflichtig beschäftigt.

Der Bedarf an interessierten Arbeitskräften zur sozialen Begleitung von älteren Menschen ist nach wie vor sehr hoch. Die Zielgruppe der TN des Projektes, könnte eine wichtige Rolle spielen, um diesen Bedarf langfristig abdecken zu helfen.



Das Projekt „Ring of Stories“ wurde gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit. Wir danken an dieser Stelle ausdrücklich den Mitarbeitern der EFG GmbH, die in Berlin dieses Projekt betreute.